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Auf dem Weg zur Gesundheitsleitstelle

Eine gut funktionierende Notfall- und Akutversorgung ist ein essenzieller Bestandteil der Gesundheitsversorgung und damit auch der Daseinsvorsorge der Gesellschaft. Entsprechende Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst beginnen i. d. R. mit einem Anruf über die 112 in der Leitstelle. Hier laufen alle Anrufe von Hilfesuchenden ein, die anschließend der am besten geeigneten Notfallstruktur zugewiesen werden.


Die integrierte Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Lippe durften die Medizinstudierende der Medizinischen Fakultät OWL besichtigen und kennenlernen. Landrat Dr. Axel Lehmann und MED OWL hatten sie dorthin eingeladen, wo die Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz koordiniert werden. Erreichbarkeit und Sicherheit für eine optimale und sichere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger werden hierbei durch moderne IT, Technik und Telemedizin gewährleistet wird. Das Besondere im Kreis Lippe: Die integrierte Leitstelle arbeitet kreisübergreifend mit den Kreisen Höxter und Paderborn zusammen, um bestmögliche Versorgung im Notfall sicherzustellen. Außerdem wurde hier erfolgreich die gemeinsame Koordination von Rettungsdienst, Feuerwehr und ärztlichen Notdienst (116 117) erprobt und bereits gute Erfahrungen mit einer Erstretter-App gemacht (KATRETTER). Diese alarmiert freiwillige, qualifizierte Ersthelfer:innen in ihrem privaten Umfeld, wenn diese in der Nähe eines Einsatzortes verfügbar sind. Sascha Medina, Leitstelle Kreis Lippe, Lemgo: „Wir haben gute Erfahrungen damit gesammelt, so dass wir jetzt den Personenkreis ausweiten wollen.“ 


Landrat Dr. Axel Lehmann, Medizinstudierende und Mitarbeiter:innen der Leitstelle diskutierten die gegenwärtigen Fragen und Herausforderungen in der Notfallrettung, u.a. die sektorale Trennung in der Notfallmedizin zwischen den drei Bereichen Notaufnahme der Kliniken, ärztlicher Notdienst und Notfallrettung und Fragen der Zuständigkeit. Dr. Axel Lehmann betont: „Wir brauchen eine bedarfsgerechte Steuerung und Behandlung der Hilfesuchenden, damit eine unnötige Gefährdung der Patientinnen- und Patienten vermieden wird.“ Die Leitstelle des Kreises Lippe erprobt und entwickelt Lösungen, um dieser Problemlage entgegenzuwirken und sich an künftige Entwicklungen anzupassen. Sie möchte als integrierte Leitstelle der Notfall- und Akutversorgung beides sinnvoll miteinander zu verbinden und so eine bedarfsgerechte und transparente Versorgung der Bevölkerung zu ermöglichen – am besten bis hin zur „Gesundheitsleitstelle“ nach österreichischem Vorbild. 


Nach der Erkundung der Leitstelle und einem gemeinsamen Mittagsessen, ging es für die Medizinstudierenden weiter nach Detmold „hoch hinaus“. Im Hochseilgarten unter den wachenden Augen von Hermann dem Cherusker (Hermannsdenkmal, DAS Wahrzeichen in OWL!) probierten sich alle im Klettern – hier war keine Rettung notwendig, alle waren gut gesichert!